Dass mich bei dem Kleinklavier der Marke Weisbrod ein kleines Klangwunder erwartet, war auf Anhieb nicht zu erkennen. Doch es war nicht die Verstimmung, die meine Wahrnehmung diesbezüglich abgelenkt hat. Nein, es war eine massive Störung in Form eines Nebengeräuschs beim Treten des rechten Pedals. Hören Sie selbst:
Das Fehlen des Nebengeräuschs bei der gestimmten Aufnahme lässt einen regelrecht aufatmen. Nun kommt er zum Tragen, der warme Klang vor allem im Bass! Ein Blick ins Innenleben verrät uns eine häufig angewandte konstruktive Optimierung des Basstegs zu Gunsten möglichst langer Saiten in dem niedrigen Piano und gleichzeitig besten Resonanzfähigkeiten.
Will man die beiden Audiodateien nutzen, um die Verstimmung mit der Stimmung zu vergleichen, so ist das aufgrund der massiven akustischen Beeinträchtigung nicht wirklich möglich. Der auffälligste Unterschied zwischen vor- und nachher macht diese Störung aus. Derartige Nebengeräusche bewirken beim Klavier spielen ein Aktivierung des Bewusstseins, dass nämlich die Fehlerquelle sucht, bzw. sich auf den Fehler einschwingt und das störende Nebengeräusch erwartet. Zum einen verändert sich also das Hören weg von der Musik hin zum Nebengeräusch. Und zum anderen verhindert das das kritische Hinhören, die erwünschte entspannende Wirkung des Klavierklangs, wie er sich nach dem Stimmen präsentiert. Musik entfaltet ihre positive Wirkung erst dann, wenn wir sie im unterbewussten Modus hören können, wenn nämlich Störungen beseitigt sind.